Nach dem ersten Zwischenstopp, ging es am 20.05. weiter in Richtung Yosemite National Park. Halt machten wir auf dem Yosemite Pines RV Resort, einem unspektakulären Platz. Der Pool war aber angenehm kühl und hat nach einiger Zeit sogar Lotta gefallen.
Am 21.05. kamen wir schließlich im Yosemite Valley an. Schon der Weg dahin war spannend, über enge und steile Straßen, vorbei an riesigen Wasserfällen. Zu guter letzt haben wir im Tal den richtigen Abzweiger zum Campingplatz verpasst, was aufgrund der ganzen Einbahnstraßen eine weitere Runde durchs Tal bedeutete. Da es aber noch Vormittag war, lagen wir gut in der Zeit. Vor der Einfahrt auf den Campground noch schnell „gedumpt“ und dann unseren hart ergatterten Stellplatz bezogen. Dieser lag wie alle unter hohen Pinien im Halbschatten und gefiel uns sehr gut. Großzügig, recht eben, allerdings in unmittelbarer Nähe zu den bärensicheren Mülltonnen.
Da wir noch ein bisschen was sehen wollten, machten wir uns mitsamt Kinderwagen auf den Weg zum Mirror Lake. Da der unebenen Waldboden nicht Kinderwagen-geeignet war, nahmen wir die Straße, welche für Autos gesperrt war. Bei gut 25 Grad war die Steigung schon anstrengend, aber der See weiter oben entschädigte uns dafür.
Für mehr als Füße ins Wasser hat es aber nicht gereicht, da das Wasser arschkalt war ? einige wenige hat aber auch das nicht gestört.
Dass der See doch etwas größer ist, haben wir erst nach der nächsten Biegung gesehen. Hier war es wesentlich ruhiger und mindestens genauso schön.
Wir mussten aber langsam den Rückweg antreten, da es Zeit für Lotti war, zu duschen und Abendbrei zu essen.
Der Abend war relativ kurz, da wir vom Tag ganz gut geschafft waren. Aufgrund der vielen Lagerfeuer und deren Rauch, der im Tal hängen bleibt, wollten wir auch nicht so lange draußen sitzen.
Am 22.05. haben wir ausgeschlafen – immerhin bis ca. 9 Uhr. Nach dem Frühstück sollte es zu den Vernal Falls gehen. Von den Wasserfällen hatten wir am Tag zuvor diverse Schilder gesehen und vor allem waren sie zu Fuß erreichbar. Also die Kinderkarre gepackt und losgeschoben. Einmal um den Campground herum, eine Straße entlang, bis zu einer Brücke, ab der der Weg unbefestigt wurde. Hier fiel uns dann ein, es wäre ja auch gut möglich, dass der Weg mit Karre gar nicht machbar sein könnte… Da wir den Wagen im Fall der Fälle nirgends einfach so stehen lassen wollten, marschierten wir zurück zum RV. Hierbei fanden wir eine Abkürzung und brauchten nur ein Viertel der Zeit des Hinwegs… Immerhin etwas. Nachdem wir uns alle gestärkt hatten, war der Kamerarucksack mit allerlei Essen, Trinken und Babyutensilien bestückt und die Kleine in der Manduca. Wir machten uns erneut auf den Weg und stellten nur eine viertel Stunde nach unserem vorherigen Umkehrpunkt fest, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Der Weg war dermaßen steil, dass wir mit dem Kinderwagen nicht weit gekommen wären. Aber dank Manduca (DANKE an Rike und Thomas) war der Aufstieg machbar. Und warm. Und ziemlich anstrengend! Die Aussicht auf schneebedeckte Berge, Wasserfälle und den neben uns fließenden Merced River ließen uns das aber immer wieder vergessen. Dank Dirks Idee mit dem Selfiestick konnten wir unsere Wandertour gut festhalten ?
Wir hatten von unterwegs auch eine prima Aussicht auf den Half Dome, welcher dem kleinen Zeltdorf im Tal seinen Namen verpasst hat.
Während des Aufstiegs zum Wasserfall wurde es irgendwann deutlich kälter und windiger. Auf dem letzten Teilstück kam dann noch das aufgewirbelte Wasser hinzu, so dass wir uns entschlossen, nicht bis ganz nach oben zu gehen.
Ich kletterte ein paar Felsen hinab, um Fotos vom Wasserfall zu machen, die Mädels blieben am Weg und schauten sich die vielen Eichhörnchen an, die dort herum liefen.
Fotos vom Wasserfall zu machen, gestaltete sich schwieriger als gedacht, da wegen der Gischt alle 2 Sekunden das Objektiv voller Wassertropfen war. Das ein oder andere gute Bild ist mir aber gelungen, auch wenn ich danach etwas nass und kalt war.
Die Aussicht war es auf jeden Fall wert.
Der Abstieg war recht angenehm und ging irgendwie schneller…
Nach einem Snack am Wohnmobil ging es nochmal ins Half Dome Village um etwas Feuerholz zu kaufen. Sammeln ist nämlich verboten. Dafür war die Schlepperei ein ordentliches Training!
Nachdem Lotti im Bett war, haben wir gegrillt und noch kurz am etwas mickrigen Lagerfeuer gesessen.
Gefallen hat es uns hier wirklich sehr gut und es hätte noch so viel mehr zu sehen gegeben. Da wir aber am nächsten Morgen weiter müssen, kommen wir um einen zweiten Besuch wohl nicht herum! ?
Am nächsten Tag steht ein Umweg an, da der geplante Tioga Pass aufgrund von meterhohem Schnee immer noch gesperrt ist…
Schön, wieder von euch zu hören, nachdem ihr uns anfangs´so sehr mit täglichen Berichten verwöhnt habt. Es sei euch gegönnt. Es ist ja wunderschön und toll, dass alles so gut läuft. Was bedeutet eigentlich „RV“. Die Campgrounds scheinen sehr gepflegt und groß zu sein. Sieht alles recht komfortabel aus. Das macht Lust auf mehr. Viel Spaß weiterhin und allzeit gutes Wetter. (Schnee, kaum vorstellbar – ich hätte da eher an Kanada gedacht 🙂 ) LG und ganz viele Drückerli’s von Oma Schwerin an euch drei …
RV bedeutet Recreational Vehicle und ist hier der gängige Begriff fürs Wohnmobil
Selfiestick rules! ?
Da hast du recht ?
Geiler Blick von Lotti aufem Rücken ??? ?