Die Fahrt an den Bodensee führte uns durch das schöne Alpenvorland und verlief absolut störungsfrei, sodass wir nach knapp zwei Stunden ankamen. Circa 30 Minuten vor unserer Ankunft riefen wir beim Campingpark Gohren an, um nach freien Plätzen zu fragen. Man sagte uns, wenn wir zeitnah erscheinen würden, sollten wir noch einen Platz bekommen. Bei unserer Ankunft warteten einige Wohnmobile vor der Anmeldung, dennoch bekamen wir zügig einen Stellplatz zugewiesen und wurden von einem Golfkart dorthin geleitet. Der Stellplatz lag direkt an der Straße und war ziemlich klein. Nach kurzem Rangieren hatten wir aber so eingeparkt, dass wir sogar unsere Markise ausfahren konnten. Allerdings war der Stromanschluss so weit weg, dass unser 25m Kabel nicht ausreichte… Dank Solaranlage und voller Gasflasche für den Kühlschrank kamen wir aber auch ohne Landstrom aus.
Nach anfänglicher Skepsis gefiel uns der Stellplatz dann doch sehr gut, da der See, das Waschhaus und der Spielplatz innerhalb von 2 Minuten zu erreichen waren.
An den See zog es uns dann natürlich nach dem Aufbauen auch als erstes. Und wir waren restlos begeistert von der tollen Aussicht und dem glasklaren, relativ warmen Wasser.
Der Strand war zwar steinig, aber das konnte uns dank Ostseeerfahrung und Badeschuhen nicht viel anhaben. Ganz im Gegenteil, Lotta hatte viel Spaß dabei Steine ins Wasser zu werfen und ihre Wurftechnik zu verbessern.?
Da das Wetter am 14. sehr gut war, erkundeten wir mit dem Rad den großen Campingplatz und die Umgebung. Wir fuhren die drei Kilometer nach Langenargen und schauten uns die kleine Stadt an. Nach einem Mittagessen mit leckeren Spätzle radelten wir zurück und verbrachten den Nachmittag am See mit Baden und SUPen.
Was wir erst einige Tage später erfuhren: am Bodensee muss das SUP mit Namen und Adresse beschriftet sein und man muss eine Rettungsweste tragen, wenn man sich weiter als 300m vom Ufer entfernt. Unsere Nachbarn hat ein Verstoß gegen beide Vorschriften nämlich 60 Euro gekostet (freundlicherweise nur der Preis für eine Person), als sie von der Wasserschutzpolizei auf dem See kontrolliert wurden…?
Da es ab dem 15.7. kühler wurde und immer wieder regnen sollte, entschlossen wir uns ein wenig die Gegend anzuschauen. Daher ging es am Mittwoch mit dem Rad nach Kressbronn und von dort mit der Bahn nach Lindau. Bahnfahren – für unser Dorfkind ein richtiges Highlight!
Die Altstadt von Lindau ist ein Insel im Bodensee und nur über zwei Brücken mit dem Festland verbunden. Hier befindet sich auch der Hauptbahnhof, der historische Hafen und viiiele kleine Gassen mit Restaurants und Geschäften.
Wir schlenderten durch den Hafen und die Gassen, aßen lecker zu mittag und besorgten einen neuen Schlauch für Lottas Fahrrad, da der Vorderreifen offensichtlich ein Loch hatte. Den Plan mit der Fähre noch nach Bregenz zu fahren verwarfen wir aufgrund von schlechtem Wetter im Zielort. Stattdessen gab es noch ein leckeres Eis mit Blick auf die an- und ablegenden Fähren und anschließend nahmen wir die Bahn zurück, welche für Lottas Geschmack viel zu schnell am Ziel ankam.
Auf dem Campingplatz flitzte Lotta mal wieder auf den Spielplatz, während ich ihr Fahrrad reparierte.
Am 16. radelten wir ein bisschen durch die Gegend und entspannten uns, denn das Wetter war nicht sonderlich gut. Nachdem wir abends am Campingplatz essen waren, gingen wir nochmal kurz zum See. Hier hatte man dann doch das Gefühl an der Nordsee zu sein. Es war windig, der See hatte ordentlich Wellengang und man konnte das gegenüberliegende Ufer nicht sehen. Nachdem einige Steine den Weg ins Wasser gefunden hatten, ging es zurück zum warmen Bolle.
Am 17.7. war das Wetter zumindest wieder etwas besser. Daher war der Tagesplan nach dem Ausschlafen mit der Fähre von Langenargen nach Friedrichshafen zu fahren. Wir radelten offensichtlich etwas langsam, denn die Fähre bekamen wir nur noch durch einen kurzen Sprint über den Anleger.
In Friedrichshafen angekommen schlenderten wir durch die Fußgängerzone, die sich in unmittelbarer Nähe zum Hafen befindet. So konnten wir auch den Regenschauer überbrücken und Lotta freute sich über ihre ersten Flip Flops. Sonderlich schön – insbesondere im Vergleich mit Lindau – fanden wir den Teil der Stadt den wir gesehen haben aber nicht. Was wirklich schön war, war die Promenade vom Hafen in Richtung Norden, mit diversen Cafes und Restaurants direkt am Wasser. Hier gabs für uns noch ein Stück Kuchen und eine Runde auf einem Spielplatz, bevor wir die Fähre zurück nach Langenargen nahmen.
In Langenargen gingen wir noch essen, bevor wir zurück zum Campingplatz radelten und den Tag ausklingen ließen.
Samstag, Sonntag und Montag wurden mächtig warm, weshalb der Plan war die Tage am See mit baden und paddeln zu verbringen. Da Samstag unser 5. Hochzeitstag war, begann der Tag mit einem Sektfrühstück und Pancakes vom Grill.
Wir fuhren am frühen nachmittag, nach der ersten Runde baden, mit den Fahrrädern zu einem Cafe mit grandiosem Blick auf den See um ein riesiges Stück Torte zu essen. Im Anschluss ging es wieder an bzw. in den See. Abends schmissen wir den Grill an und pusteten noch diverse Luftballons für Lottas Geburtstag am nächsten Tag auf. Auf unser SUP trauten wir uns an diesem Tag übrigens nicht, nachdem die Wasserschutzpolizei sich im unmittelbaren Strandbereich aufhielt…
Sonntag der 19. stand also ganz im Zeichen von Lottas Geburtstag. Sie wachte relativ zeitig auf und sagte schon aus dem Bett: „Ich hab schon die Geschenke gesehen“ – die wir auf dem Esstisch ausgebreitet hatten. Von da an war sie natürlich nicht mehr zu bremsen und es wurde fleißig Papier zerrissen. Den Rest des Tages verbrachte sie zwischen Spielplatz und See auf ihrem neuen Tretroller mit einem Walkie Talkie um den Hals. Das Funken klappte auch schon ziemlich gut und sie erzählte die ganze Zeit was sie sah oder wo sie gerade war…
An und auf dem See war es knüppelvoll und mächtig warm, so dass wir alle 20 Minuten im Wasser waren. Zwischendurch gab es dann den leckeren Erdbeerkuchen, den Alex tags zuvor in Bolle auch ohne Backofen gezaubert hatte. Entsprechend platt waren wir dann abends nach dem Grillen auch. Dennoch hielt Lotta bis 22h durch, bevor sie in den Schlaf fand.
Der Montag war glaub ich der wärmste Tag unseres Urlaubs, weshalb wir nach dem Frühstück an den heute fast leeren Strand gingen und uns breit machten. Wir ließen nochmal die Seele baumeln, badeten, spielten und SUPten den ganzen Tag. Als Urlaubsabschluss gingen wir am Campingplatz nochmal essen, bevor wir Bolle für die Abfahrt vorbereiteten und Lotta nochmal den Spielplatz unsicher machte.
Die Nacht war irgendwie unentspannt, da Lotta ständig hustete und ein verstopfte Nase hatte. Irgendwo hatte sie sich offensichtlich eine Erkältung eingefangen… Nach einem letzten Frühstück in der Sonne packten wir zusammen, verabschiedeten uns vom Bodensee und starteten gegen 10h30 gen Heimat. Vorher beschlossen wir allerdings noch, definitiv zu diesem schönen Flecken Erde zurück zu kehren!
PS: Dronie hab ich natürlich auch hier das ein oder andere Mal steigen lassen!
Zu Eurem Bericht aus Norddeich: es sind – wie immer – tolle Bilder ? und liest sich nach einem sehr schönen Wochenende ?