Das letzte Stück unserer Fahrt nach Österreich, verlief nach dem Karawankentunnel wieder entspannt. Wobei jedoch die Fahrt über den letzten Berg zum Millstätter See, schon ziemlich steil und eng und somit abenteuerlich war. Alex raste gefühlt den Berg hinauf, während ich hinten versuchte die Mädels bei Laune zu halten.
Als wir ankamen, erwartete uns Opa Roland bereits an der Rezeption. Er ging mit den Mädels auf den Spielplatz, während ich eincheckte. Frau Mössler, die Seniorchefin, erkannte mich auch nach 15 Jahren wieder und wusste noch, mit wem ich das letzte Mal dort war… Wirklich verrückt! Wir bekamen, wie reserviert, den Stellplatz neben dem Opa und richteten uns fix ein, bevor es zum Abendessen ging. Das erste Wiener Schnitzel in Österreich.
Am nächsten Tag erkundeten wir den kleinen Ort Döbriach, steckten das ersten Zeh in den kühlen See und tranken einen „12-Uhr-Tee“ in Charlies Lounge mit grandiosem Seeblick. Lotta konnte nicht widerstehen und ging direkt das erste Mal im See baden.
Am Nachmittag erkundete Lotta den Campingplatz und da insbesondere das Spielhaus, in dessen Obergeschoss man ordentlich toben konnte.
Am nächsten Vormittag unternahmen wir mit Opa eine kleine Wanderung. Es ging zunächst eine ziemlich steile Strecke mit dem Auto bergauf. Anschließend wanderten wir zur Alexanderhütte. Dort war es überraschend voll, aber wir bekamen den letzten Tisch – mit der besten Aussicht. Da schmeckt die Brotzeit gleich doppelt so gut.
Nach viel zu viel zu essen ging es noch eine halbe Stunde weiter zur Millstätter Hütte. Wir kamen vorbei an einem Wasser speienden Hokzdrachen und freilaufenden Kühen, ehe es zwei überdimensionierte Kaiserschmarrn gab, von denen wir den Rest für Kerstin mitnehmen mussten.
Da es mittlerweile wieder ziemlich warm war, kühlten wir uns im Pool am Campingplatz etwas ab und Lotta perfektionierte ihre Tauchkünste. Abends gingen wir noch auf eine Bratwurst und ein Bier auf den Döbriacher Markt. Alex und Paula waren jedoch schnell wieder weg, da die Livemusik für Paula zu laut war.
Da es am Donnerstag ab Mittag teilweise regnen sollte, hatten wir uns mit dem „Granatium“ – einem Museum über Granatsteine und Bergbau – eine Indoor-Beschäftigung gesucht. Mit dem Fahrrad ging es nach Radenthein, wobei wir feststellen mussten, dass Google eine andere Vorstellung von „überwiegend eben“ hat, als wir. Der Hinweg war wirklich anstrengend und bestätigte uns, dass Lotta ein größeres Fahrrad braucht.
Das Museum war dafür wirklich interessant und es gab viele Steine zum anfassen. Am Ende konnte man durch einen ehemaligen Stollen gehen und mit kleinen Spitzhacken selbst versuchen die roten Steine aus dem Fels zu hauen. Da wurde der Ehrgeiz geweckt und wir radelten am Ende mit jeder Menge Steine zurück. Übrigens überwiegend bergab! 😊
Für Freitagvormittag hatten mein Vater und ich uns vorgenommen mit Mountainbikes einen Berg hinunter zu fahren. Als ging es zunächst mit dem Auto nach Bad Kleinkirchheim. Dort liehen wir uns zwei Mountainbikes, kauften zwei Tickets für die Gondel und fuhren auf knapp 2000m Höhe. Dort startet nämlich der ca. 15km lange Mountainbike Trail, auf dem man etwa 1000 Höhenmeter überwindet. Ich hätte nie gedacht, dass bergab fahren so anstrengend sein kann… Nach etwa einem Drittel der Strecke brauchten wir die erste Pause und mussten die Eindrücke verarbeiten. Von der schönen Landschaft bekam ich leider nicht viel mit, da ich mich ziemlich auf die Strecke konzentrieren musste, um nicht über den Lenker abzusteigen.
Mit 15 Minuten Pause brauchten wir gut 1,5h für die Abfahrt. Und obwohl es anstrengend war, hat es tierisch Spaß gemacht. Und vor allem haben wir es beide heil den Berg hinab geschafft!
Am Nachmittag kam dann mein bester Freund Hartwig an, der auf dem Rückweg aus Italien nach Hause war. Für ihn hatte ich zwei Tage zuvor den Stellplatz neben uns reserviert, denn er blieb wie wir bis zum 21.06.. Im Gepäck hatte er außerdem noch einen kleinen Olivenbaum für Alex, da wir es ja zuvor nicht gebacken bekommen hatten, einen zu kaufen. Ich hoffe er schafft es bis nach Norddeutschland.
Samstag und Sonntag verbrachten wir zu großen Teilen im Strandbad mit Baden und SUPen. Das Wasser war angenehm kühl bei den warmen Temperaturen und wirklich klar. Und auf dem SUP ist die Aussicht auch nochmal eine ganz andere. Nachdem wir abends noch eine leckere Pizza im Strandbad gegessen hatten, konnten wir sogar noch ein wenig den Sonnenuntergang genießen.
Obwohl wir jeden Abend lange gemeinsam draußen gesessen haben, waren die Tage total schnell vorbei. Zum bloggen bin ich daher irgendwie auch nicht gekommen… Also hieß es am Montag Abschied nehmen von Opa Roland und Kerstin und von Österreich, denn der nächste Stopp ist – nach ca. 5 Wochen – tatsächlich wieder Deutschland.