8. September 2024

Norwegen 🇳🇴, 17.07. – 01.08.2024 Teil I

Bergen

Nach der Fährfahrt ging es direkt los auf „die Jagd“ nach einem Stellplatz für das Wohnmobil. Die im Vorwege ausgesuchten Plätze waren um 13h bereits alle voll und wir relativ schnell etwas angenervt. Durch Zufall haben wir dann einen großen Parkplatz mit gefühlt 50 weiteren Mobilen gefunden, der kostenfrei ist und direkt an der S-Bahn in Richtung Zentrum liegt. Nicht schön, aber zweckmäßig. Also geparkt, ein Ticket gekauft und in die City gefahren.

Bergen ist wirklich schön – bei Sonnenschein bestimmt noch schöner – aber auch echt teuer. Wir sind ein wenig durch die Shoppingstraßen und den Hafen gelaufen und wollten zum Abschluss noch essen gehen. Da uns 40€ für nen Salat und 45€ für Fisch aber zu teuer waren, haben wir am Ende doch im Wohnmobil gegessen und im Hafen lediglich Eis und Waffeln genossen. Bei 17 Grad war den Mädels danach allerdings etwas kalt. Aber wenigstens fing es erst nach unserer Rückkehr zu Bolle an zu regnen.

Am 17. wollte ich gerne noch auf den „Ulriken“, einen 643m hohen Berg direkt an Bergen, um die Stadt von oben sehen. 75€ für die Gondel fand ich allerdings ziemlich happig, sodass wir uns bei gutem Wetter für die Wanderung entschieden. Die sollte in 1h zu schaffen sein und über eine 1333 stufige, von Sherpas erbaute Treppe führen. Nun ja, das mit der Stunde haben wir nicht ganz geschafft, zumal Paula ziemlich gehfaul war, aber wir sind oben angekommen und waren sehr zufrieden mit uns. Aber die Treppe war schon wirklich sausteil. Dafür war die Aussicht wirklich super und das Picknick total lecker. Und wir haben um 12h30 die Ankunft „unserer Fähre“ im Hafen beobachten können.

1333 Stufen wieder runter machen nur am Anfang Spaß. Alex und mir haben ganz schön die Oberschenkel gebrannt. Lotta hat aber wirklich grandios durchgezogen und sich das Eis am Ende wahrlich verdient. Dass wir die letzte Viertelstunde bis zur S-Bahn dann auch noch laufen mussten, hätte uns beinahe die Stimmung versaut…

Öffentliche Verkehrsmittel in Norwegen sind übrigens sehr sauber, leise und total einfach. Die Bahnhöfe sind total modern und sauber und das Ticket wird einfach auf der Kreditkarte „gespeichert“ – bei einer Kontrolle Zahlungsmittel vorzeigen, scannen lassen und schon wird geprüft, ob das Tagesticket noch gültig ist. So einfach kann es sein…

Nach der Wanderung haben wir noch gedumpt, die Vorräte aufgefüllt und sind raus aus der Stadt…


Hardangerfjord

Der Parkplatz auf den 19.07. war nicht schön, aber ruhig. Zu Lottas Geburtstagsfrühstück fuhren wir 5 Minuten auf den Parkplatz des Steinsdalsfossen. Nach dem Frühstück und dem Geschenkeauspacken haben wir uns noch kurz den Wasserfall etwas genauer angesehen, sind dahinter langgelaufen und haben ein paar Fotos geschossen.

Danach ging es auf den Weg in Richtung Kinsarvik an den Hardangerfjord. Die Aussicht während der Fahrt war grandios und die Straßen teilweise nur einspurig. Eine viertel Stunde vor dem Ziel ging direkt vor uns eine Schranke vor dem Tunnel herunter, auf dem Schild daneben stand einfach nur „Tunnel closed“. Eine praktikable Alternativstrecke gab es nicht, die Sperrung dauerte aber zum Glück auch nur 20 Minuten. Dafür gabs dann im Tunnel einen ziemlich großen Kreisverkehr zu bestaunen.

Eine viertel Stunde später waren wir in Ringoy und fanden auf dem sehr rudimentären Campingplatz einen Stellplatz direkt am Wasser mit Sitzbank und Feuerstelle. Hier gefiel es uns, dank des tollen Wetters, so gut, dass wir zwei Nächte blieben, badeten, grillten und die Bekanntschaft mit Lasse und Rike aus Hamburg machten, die am zweiten Tag neben uns standen. Meine Hängematte kam endlich mal wieder zum Einsatz, genau wie Dronie.

Wir wären auch noch einen Tag geblieben, aber am 21. wurde das Wetter deutlich schlechter und es war Regen angesagt, sodass wir uns auf den Weg gen Süden machen wollten.


Irgendwo in Fjordnorwegen

Das taten wir auch, den Hardangerfjord entlang. Kurz einkaufen und dann trafen wir zwei nette Schweizer – mit dem linken Außenspiegel auf einer ziemlich engen Straße…es knallte ganz ordentlich und dann waren beide Autos kaputt.

Wir konnten uns zum Glück auf deutsch austauschen, den Rest des Spiegels kleben und dann ging es weiter. Etwas langsamer und mit mulmigem Gefühl im Bauch.

Der Rest der 2h Fahrt war teilweise wirklich abenteuerlich, aber dafür auch mit wirklich toller Aussicht gespickt.

Wir hielten noch am Flesefossen für ein paar Fotos und Beine vertreten und verbrachten die Nacht auf dem Lindum Campingplatz – eine großzügige Wiese an einem glasklaren, kalten Fluss.

Am späten Nachmittag kam dann auch der angekündigte Regen.

Am nächsten Tag wollten wir nicht so viel fahren, mir war sowieso etwas die Lust daran vergangen… Daher sollte es nur eine Stunde nach Nesvik gehen und von dort dann mit der Fähre nach Hjelmeland. In der Hoffnung dort auf dem Stellplatz am Wasser einen Platz zu finden.

Obwohl wir entgegen Google Maps die laut Karte größere Straße gewählt hatten, war diese teils abenteuerlich eng. Dafür kamen wir aber nach etwa einer Stunde an der Fähre an und waren nach ner knappen halben Stunde am anderen Ufer – ganz leise mit einer Elektrofähre, faszinierend 😊

Der Stellplatz war leer und wir konnten uns den schönsten Platz aussuchen. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir einsam an dem kleinen Streifen Strand, genossen die Sonne, die Aussicht und das glasklare Wasser! Es war einfach traumhaft und sehr entspannend. Und einen schönen Sonnenuntergang gabs nach einer kleinen Erkundungstour durch den Ort auch noch!

Als wir abends in der Sonne vor Bolle saßen, blieb nur noch die Frage zu klären, ob wir am kommenden Tag zu viert zum Preikestolen wandern sollten, oder ob einer von uns mit Paula etwas anderes unternahm…

Ein Gedanke zu “Norwegen 🇳🇴, 17.07. – 01.08.2024 Teil I

  1. So stolpert man von einem Abenteuer ins nächste. Kann ich mir gut vorstellen, dass man einen Hals hat, wenn die Stellplätze mittags schon belegt sind. Trotz Strapazen zum „Ulriken“ wurdet ihr mit einer schönen Aussicht belohnt.☝️ Schöne Berichte und Fotos. Weiterhin viel Spaß beim Sammeln neue Eindrücke und Abenteuer

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